Das »Barometer der Energiewende«

Power-to-Gas-Ausbau 2016

Unter der Überschrift Power-to-Gas stellen wir hier konkret die Entwicklung der Umwandlungstechnik von elektrischem Strom in entweder Wasserstoff oder Methan dar. Aus Stromüberschüssen erzeugtes Methan kann über lange Zeiträume in großen Mengen im vorhandenen Gasnetz gespeichert und bei Bedarf rückverstromt werden. Es bietet damit eine Langfrist-Speicheroption für große Energiemengen. Über Power-to-Gas gewonnene Treibstoffe stellen zusammen mit Biokraftstoffen eine Möglichkeit zur Versorgung des Flug- und Schiffsverkehrs dar. Die rechts dargestellte Zielmenge an Umwandlungseinheiten bezieht sich auf den Power-to-Gas Bedarf des Zielszenarios, in dem der internationale Verkehr nicht bilanziert wurde. Treibstoffe für internationalen Flug- und Schiffsverkehr werden effizienter an ausländischen Standorten mit besseren Bedingungen für erneuerbare Energien hergestellt, z.B. Regionen mit höheren PV-Ausbeuten.

Die abgebildete Zubaukurve sieht einen Einstieg in die breite Nutzung ab 2025 vor. Die technische Entwicklung der Power-to-Gas Technologien befindet sich noch am Anfang und hat durch Forschung an zunehmend größeren Anlagen noch viel Entwicklungspotenzial. Aufgrund des S-förmigen Verlaufs der Entwicklung einer neuen Technologie mit den Teilschritten »Forschungsförderung«, »Marktanreizung« und »Steuerung durch große Instrumente während der Marktdurchdringung« (s. Report des Kasseler Symposiums 2015, S. 26 / 27) ist allerdings der Zeitpunkt gekommen, diese Entwicklung entschlossen auf den Weg zu bringen. Zwischen den Jahren 2020 und 2025 muss eine Steigerung der jährlich neu installierten Leistung in den Bereich oberhalb von 100 MW  erfolgen. Realistisch ist, dass bei den frühen Anlagen eine Nutzung im Verkehrssektor als erstes wirtschaftlich wird.